Berufkraut - Bekämpfung Neophyten
Neobiota ist der Sammelbegriff für Tiere (Neozoen) und Pflanzen (Neophyten), die nach der Entdeckung von Amerika 1492 nach Europa gekommen sind. Der Grossteil dieser gebietsfremden Arten hat sich problemlos in die hiesigen Ökosysteme integriert oder wird als Nutzpflanzen kultiviert. Einige dieser Organismen breiten sich hier zu Lasten der einheimischen Flora und Fauna stärker und schneller aus als in ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet, man spricht von invasiven Neobiota. Sie können dabei einheimische Arten verdrängen, wirtschaftlichen Schaden anrichten oder die Gesundheit von Mensch und Tier gefährden. Die Weltnaturschutzunion (IUCN) zählt invasive gebietsfremde Arten zu den "grössten Bedrohungen für Umwelt und Wirtschaft".
Dazu zählt u.a. nachfolgender Neophyt;
Einjähriges Berufkraut (Erigeron annuus)
Aufgeführt in Schwarzer Liste
Beschreibung:
Das Einjährige Berufkraut ist in Nord-Amerika beheimatet und wurde bei uns als Gartenpflanze eingeführt. Es ist eine bis 1 m hohe Krautpflanze. Die ganze Pflanze ist behaart. Im Gegensatz zur Kamille, die dem Berufkraut sehr ähnlich ist, hat das Berufkraut ungeteilte grob gezähnte Blätter. Ab Juli entstehen bereits reife Samen, die meist schon im Herbst keimen. Die Überwinterung findet dann als Rosette statt. Die Früchtchen sind mit einem Schirmchen versehen, wodurch sie mit dem Wind kilometerweit fortgetragen werden können. Keimfähige Samen bilden sich auch ohne Befruchtung. Daher kann sich aus einer einzigen Pflanze ein ganzer Bestand bilden.
Gefahren:
Obwohl das Berufkraut nicht giftig ist, wird es vom Vieh gemieden. Daher kann es sich auf Weiden massiv vermehren und diese stark verunkrauten. Auf Ruderalstandorten und Magerwiesen verdrängt es die einheimische, zum Teil schon selten gewordene Flora.
Bekämpfung:
Die Pflanzen müssen vor der Blüte ausgerissen werden. Das Pflanzenmaterial entsorgt man in der Kehrichtverbrennung oder in einer Kompostier- oder Vergärungsanlage mit Hygienisierungsschritt. Werden sie gemäht, treiben sie wieder aus und bilden in kurzer Zeit Blüten oder werden sogar mehrjährig. Auf der Gemeindeverwaltung können gratis Sammelsäcke bezogen werden. Diese können Sie mit der regulären Müllabfur an die Strasse stellen.
Meldungen zu Fundstandorten nimmt auch die Gemeindeverwaltung per Mail (gemeindekanzlei@sisseln.ch) entgegen.
Neobiota Ansprechperson:
David Schmid, Bahnhofstrasse 3, 4334 Sisseln
062 873 11 93
Quelle; neophyt.ch
Zugehörige Objekte
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2024.05.01 Merkblatt 2024 - Bekämpfung Berufkraut (PDF, 386.62 kB) | Download | 0 | 2024.05.01 Merkblatt 2024 - Bekämpfung Berufkraut |